Die Faszination der Mathematik

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89 – Die Bieramiden-Faszination

Die Bieramiden-Faszination. Handgemalt mit Photoshop von Joe Freiburg. Veröffentlicht auf www.geilemathe.de

Immer wieder verblüffen uns Volumina. Halbvolle Sektgläser, Rotationsintegrale von Körpern mit gleicher Schnittfläche oder auch die gewaltigen Bauwerke der Pyramiden!

Eigentlich sollten die Pyramiden ja Pi-ramiden heißen, steckt doch Pi im Verhältnis der doppelten Grundseite zur Höhe. Darum kümmern wir uns aber an anderer Stelle. Laut Fredl Fesl sollten die Pyramiden Bieramiden heißen, da er vermutet, dass sie von den Ägyptern als riesige Bierspeicher erbaut wurden.

Nehmen wir mal an, er habe Recht gehabt. Die damalige Höhe betrugt 146,59m und die Seitenkante 230,33m. Höhlen wir die Pyramide einmal aus und lassen eine Wandstärke von einem halben Meter und ein bischen. Die Seitenlänge schrumpft dann rund 229m (links und rechts ein guter halber Meter weniger) und die Höhe auf rund 146m. Da Bier ja fast nur aus Wasser besteht, sind wir bezüglich der Dichte auch ein wenig großzügig und setzen sie dem Wasser gleich.

Die Grundfläche multipliziert mit der Höhe und alles durch 3 geteilt gibt uns das Volumen der Pyramide – eigentlich nicht nur der sondern allen Körpern die spitz zulaufen und nicht abgestumpft wurden. Der Taschenrechner liefert gerundet: (229 * 229 * 146) / 3 = 2.552.129 Kubikmeter.

Ein Kubikmeter entspricht 1000 Liter. In dieses wunderbare Gebäude passen demnach 2,5 Milliarden Liter Bier hinein! Nehmen wir ferner an, das Bier stammt aus der Brinkhoffs-Brauerei, dann wäre das Westfalenstadion oder neudeutsch der Signal Iduna Park in Dortmund ein angemessener Ort für den Verzehr. Jeden Tag laden wir 80.000 Personen zu einem Liter Freibier ein. Die Party dauerte etwa 31900 Tage. Banktechnisch gesehen sind das 88,61 Jahre und gerundet 89 Jahre.

Was lernen wir daraus? Nun, die Ägypter sahen wohl ein, dass sie diese Mengen niemals hätten brauen können und bauten die Pyramiden in Pseudo-Grabstätten um. Hätten sie die große Cheops-Pyramide dagegen gleich in Dortmund gebaut, hätte Nordrhein-Westfalen damals schon jenen Speicher besessen, den sie heute benötigten. Denn der Bierverkauf in NRW im Jahre 2011 betrug etwa 24 Millionen Hektoliter oder – Faktor 100 -2,4 Milliarden Liter!

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